Der Silvester-Nachmittag brachte für viele Club-Fans einen bösen Knaller. Nach dem guten Spiel gegen Bayern München folgte zwei Tage später ein totales Tief im Fürther Ronhof. Die SpVgg Fürth strich im 211. Lokalderby - diesmal in echter Freundschaft - dem Nachbarn aus der Noris in jeder Hinsicht die Butter vom Brot. Die Fürther siegten am Ende mit 3:0.
Club-Trainer Hans Tilkowski wurde in diesem letzten Testspiel vor dem Start in die Rückrunde nur aufs Neue bestätigt: Der 1. FCN hat keinen „zweiten Anzug". Denn Spieler wie Sturz, Geinzer, Michl sind nicht auf Anhieb zu ersetzen. Verständlich auch die Reaktion von Tilkowski über den „Einsatz" einiger Reservisten: „Ich bin von einigen enttäuscht, die sich in solchen Spielen doch aufdrängen sollten. Jeder kann mal schwach spielen, aber kämpfen - das kann man doch verlangen."
Beim Club waren fast keine Vorteile zu sehen. Majkowski, Nüssing, Rüsing, später Schuster verdienten sich gute Benotung. Dazu noch die gute Leistung von Schabacker, dann wars schon aus. Neef trug am 2. Treffer die Hauptschuld. Er ließ einen Flankenball von Klump über die Hände tanzen, Unger köpfte ins Tor. Das war in der 28. Minute. Drei Minuten vorher hatte Heinlein das 1:0 erzielt. Bis zur Pause hielt Löwer zwei Schüsse von Nüssing und Müller. Nach dem Wechsel eine neuformierte Clubelf, Nüssing als Libero, Schabacker im Mittelfeld, Nahlik Rechtsaußen, Geyer Mittelstürmer und Bittlmayer Linksaußen.
Die Nürnberger waren zwar überlegen, doch die Fürther waren gefährlicher. Ehe der Ex-Clubamateur Heinz Popp vier Clubabwehrspieler auf engstem Raum ausspielte und so in Richtung Tor schoß, daß Benno Schuster nur noch ins eigene Tor zum 3:0 abwehren konnte (79. Min.), hielt Löwer mit Glanzparaden Schüsse von Majkowski und Nüssing. Für Statistiker: 211. Derby; der 57. Fürther Sieg, 119 Clubsiege, 35 Unentschieden. Tore: 503:290 für Nürnberg.
Franz Schäfer