Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 6 vom Juni 1972

Optimist „Tschik" Cajkovski hatte einen guten Saisonkehraus im Nürnberger Stadion prophezeit, doch der Prophet irrte! Seine Schützlinge konnten, obwohl ihnen die vielzitierte Angst nicht mehr im Nacken saß, nur in der 1. Halbzeit befriedigen. Zwar wurden schon vor dem Pausenpfiff viele Einschußmöglichkeiten versiebt, aber noch war die vom Club dargereichte Fußballkost zumutbar. Nach Seitenwechsel jedoch schien es, als ob der Club seine im Lauf dieses Fußballjahres offenbarten Schwächen in konzentrierter Form präsentieren wolle. Erneut wurde eine Fülle glasklarer Chancen kläglich vergeben. Dann begann die Clubabwehr, kaum daß Villingen offensiv wurde, bedenklich zu wackeln. Schließlich machte „Individualist" Mrosko das Kraut vollends fett. Er versuchte nach mehrmaligem Austricksen seines Gegenspielers - nach jedem Trick stand das Villinger Gehäuse weit offen - auch noch Torhüter Armbrust zu umspielen und wurde nach diesem an Clownerie grenzenden Manöver prompt Zweiter. Wenig später servierte Mrosko - anstatt selbst zu vollenden - das Leder seinem Kameraden Bittlmayer und der Erfolg war wiederum gleich Null. Damit war die letzte Chance dahin, den in Harnisch geratenen Clubanhang etliche Grade freundlicher zu stimmen.

Zu erwähnen wäre nur noch, daß der von Starek in der 3. Minute zum Tor des Tages verwandelte Strafstoß nach einem Foul an Mrosko verhängt wurde.

Optimist „Tschik" Cajkovski sagte nach dem Spiel: „Bin froh, daß Saison zu Ende" und machte sich damit zum Dolmetsch aller Clubfreunde.

A. W.