29. Spieltag 1971 / 72 Sa., 18.03.1972

Regionalliga Süd

1. FC Nürnberg - SpVgg Ludwigsburg

4:1 (1:0)

1. FC NÜRNBERG:

Diegelmann,

Sturz, Popp, Geinzer,

Mußgiller, Theis, Maykowski, Starek, Nüssing,

Geyer, Bittlmayer

Trainer: Cajkovski

Wechsel: Brungs für Maykowski (70.), Kröner für Starek (83.)

Karten: Gelb: Bittlmayer (24.)

Ecken: 14

Tore: 1:0 Starek (36.), 3:1, 4:1 Geyer (77., 88.)

SpVgg LUDWIGSBURG:

Jann,

Kubik, Lippert, Altmann,

Rotter, Entenmann, Hagele, Schurr, Graf,

Einmüller, Dollmann

Trainer: Baluses

Wechsel: ---

Karten: Rot: Lippert (60.)

Ecken: 7

Tore: 2:0 Altmann (57.), 2:1 Graf (59.)

-

Schiedsrichter: Bertelmann

Zuschauer: 14.000

Besondere Vorkommnisse: Starek trifft Elfmeter (36.), Eigentor durch Altmann (57.), Graf trifft Elfmeter (59.)

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitschrift Nummer 4 vom April 1972

Peter Geyer traf zweimal in's Schwarze

Hektik, Härte, Fouls und umstrittene Schiedsrichterentscheidungen kennzeichneten das Abstiegsduell Club - Ludwigsburg. Erfreulich, daß sich der Altmeister zu Hause erneut verbessert zeigte und einen klaren Sieg landen konnte. Doch das nach wie vor schlechte Punktekonto des Clubs erheischt nun auch Auswärtserfolge. Ob die verjüngte Clubelf dazu fähig ist, kann nach dieser „Heimschlacht" kaum beurteilt werden. Dennoch, der Club und sein Anhang dürfen zu Recht hoffen. Dies um so mehr, als der neuformierte Clubangriff - Ex-Mittelstürmer Dieter Nüssing und Nachwuchstalent Peter Geyer trumpften großartig auf - weit gefährlicher als in den letzten Monaten - operierte. Ferner überragten Otmar Mußgiller, Rudi Sturz und Kurt Geinzer.

Daß Kurt Baluses, Trainer der tapferen Ludwigsburger, nach dem Schlußpfiff sauer reagierte, war verständlich. Erstens brachten ein „dummer" Elfmeter und ein Eigentor seine Schützlinge mit 0:2 in Rückstand und zweitens verloren die Ludwigsburger, just als sie alles auf eine Karte setzten Verteidiger Lippert durch Feldverweis. Trotzdem begannen die kompromißlos dazwischenfahrenden und schnörkellos spielenden Gäste erst nach dem 3. Clubtreffer zu resignieren. Bis dahin hielt das Bangen um den Clubsieg an. Kein Wunder, denn Nürnbergs Schlußmann Diegelmann griff des öfteren bös daneben und auch einige seiner Vorderleute machten nicht den sichersten Eindruck.

Das Spiel war noch keine zwei Minuten alt, als sich Fritz Popp ein an Tätlichkeit grenzendes Foul an Hagele leistete. Doch der Unparteiische pfiff nicht. Wenig später traf Nüssing mit einem Kopfball nur den Querbalken. Dann wurde Geinzer nach Eishockeymanier zu Fall gebracht, aber wiederum drückte der Schiedsrichter beide Augen zu. In der 24. Minute endlich - Bittlmayer war hart am Strafraum gelegt worden und hatte sich postwendend revanchiert - zückte der 23. Mann die gelbe Karte.

Dem l :0 ging ein Foul am sich durchtankenden Geyer voraus. Schurr ließ das Bein stehen, Nürnbergs junger Halbstürmer machte im Strafraum mit dem Boden Bekanntschaft und SR Bertelmann deutete auf den Elfmeterpunkt. Gustl Starek, Nürnbergs Strafstoßspezialist, schoß unhaltbar ein. 60 Sekunden darnach - Kurt Geinzer visierte nach einem feinen Paß Mußgillers das Gästegehäuse an - rettete erneut das Torholz für den Ludwigsburger Schlußmann.

Das vom Clubanhang herbeigesehnte 2:0 fiel in der 57. Minute. Der nach vorn geeilte Rudi Sturz riskierte nach einem Solo einen Schuß aus spitzem Winkel. Der Ball wäre am Ziel vorbeigeflogen, doch Altmann lenkte das Leder ins eigene Netz. Zwei Minuten später ging der Ludwigsburger Mittelstürmer Graf im Nürnberger Strafraum zu Boden. Herr Bertelmann sah eine Regelwidrigkeit und der zweite Elfmeter war fällig. Graf verwandelte nicht minder gekonnt wie Starek. Die Gäste witterten Morgenluft, aber sie hatten ab der 60. Minute einen Mann weniger auf dem Feld. Lippert, von Nüssing provoziert, ließ sich zu einem Revancheakt hinreißen und erhielt Platzverweis. Dennoch mischten die dezimierten Württemberger erstaunlich gut mit. Schließlich sorgte Peter Geyer nach einem Alleingang für klare Verhältnisse. Das heißt, in der 85. Minute waren die Gäste dem Anschlußtor nochmals nahe, aber Dollmanns Drehschuß landete am Pfosten.

Kurz vor dem Schlußpfiff, als die Ludwigsburger Abseits reklamierten, stellte Geyer das Endresultat her.

A. W.

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