Pokal-1/8-Finale 1969 / 70 Mi., 29.07.1970

Wuppertaler SV - 1. FC Nürnberg

0:3 (0:1)

WUPPERTALER SV:

Janzik;

Stöckl, Miss;

Meisen, Reichert, Hermes;

Straschitz, Jung, Pröpper, Lebers, Lehr

Trainer: ?

Wechsel: Lönn für Lebers (67.)

Tore: ?

1. FC NÜRNBERG:

Welz;

Popp, Schäffner;

Löhr, Wenauer, Theis;

Michl, Riemann, Nüssing, Kröner, Stegmayer

Trainer: Thomas

Wechsel: ---

Tore: 0:1, 0:3 Stegmayer (34., 79.), 0:2 Theis (59. Min.)

-

Schiedsrichter: Horstmann

Zuschauer: 20.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer vom 19

Großartig konternder Club erreicht Viertelfinale

Dieser Sieg war im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert. Seit Monaten wurde Adam Winkler nicht mehr in so aufgeräumter Stimmung gesehen wie im Schlafwagen von Wuppertal nach Nürnberg. Der Gegner für das nächste Spiel war mit Bayern München schon bekannt und die Rechnung unseres Schatzmeisters war damit sicher aufgegangen. Aufgegangen war aber auch die Rechnung unseres Trainers Thomas, der die Mannschaft glänzend vorbereitet in dieses Spiel geschickt hatte. Trainer Thomas ließ alle Drähte heißlaufen, um zu erfahren, mit welcher Marschrichtung die Wuppertaler ins Spiel gehen würden. Seine Informationen waren goldrichtig, so daß unsere Mannschaft von der taktischen Seite her nicht überrascht werden konnte.

Der Gegner begann das Spiel mit der von westdeutschen Mannschaften gewohnten Schnelligkeit und es bedurfte der ganzen Konzentration unserer gesamten Mannschaft, um nicht in Rückstand zu geraten. Daß wir dabei auch das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite hatten, soll nicht unerwähnt bleiben. Unser Führungstor nach einer halben Stunde Spielzeit entwickelte sich aus einem klassischen Konterangriff durch Roland Stegmayer. Wer die Mannschaft während der Pause in der Kabine erlebte, hatte eigentlich keine Bedenken, daß noch etwas schieflaufen konnte. Die zweite Hälfte war nach Aussage westdeutscher Journalisten eine der stärksten Leistungen einer Clubmannschaft seit langem. Aus einer massierten Deckung, um Torhüter Welz und Nandl Wenauer, wurde immer wieder über die beiden glänzend aufgelegten Flügel Michl und Stegmayer die entblößte Deckung der Wuppertaler aufgerissen. Beide Treffer durch Armand Theis und Roland Stegmayer waren bildschön herausgespielt.

Natürlich gab es auch in diesem Treffen noch manche Mängel beim Spiel ohne Ball und beim Attackieren der Wuppertaler im gegnerischen Mittelfeld. Doch dürften diese Fehler im nachfolgenden Trainingslager zu beheben sein. Es machte Spaß, dieser Clubmannschaft zuzusehen. Was will man mehr?

W. Höllerer

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