Mit gemischten Gefühlen fuhr der Club aufgrund der schlechten Vorstellung gegen Hannover 96 nach Kaiserslautern, wo ihm bekanntlich noch kein Bundesligasieg gelang. Es sei vorausgeschickt, daß er diesmal einem Sieg sehr nahe war.
Wer geglaubt hatte, daß die „roten Teufel vom Betzenberg" zu Beginn das Nürnberger Tor mit Elan bestürmen würden,sah sich sehr bald getäuscht. Im Gegenteil, der Club war es, der von der ersten Minute an das Spielgeschehen bestimmte. Die Nürnberger operierten auf dem Schneeboden mit weiten Pässen, wovon besonders Rechtsaußen Beer profitierte. Zwei seiner Aktionen konnten erst in letzter Sekunde von dem guten Lauterer Torhüter zunichte gemacht werden. Dann verfehlte Zaczyk mit einem herrlichen Schuß nur um Zentimeter das Tor. Die Kaiserslauterer Abwehr wurde zunehmend unsicherer, zumal der Druck des Clubs keineswegs nachließ. Um so überraschender kam das erste Tor für die Gastgeber, als nach einem Strafstoß Hasebrink aus 6 m den Ball für Wabra unhaltbar im Tor unterbrachte. Doch der 1. FCN ließ sich dadurch nicht entmutigen und stürmte unverdrossen weiter.
Nach der Pause wurden die Kaiserslauterer eine Viertelstunde lang buchstäblich in ihrer Hälfte eingeschnürt. „Hanni" Müller nahm einen zugespielten Ball in der Höhe des Elfmeterpunktes direkt und schoß ihn flach ins rechte untere Eck ein. Nürnberg bestimmte weiterhin das Spielgeschehen. Bei einem Kopfball von L. Müller rettete ein Verteidiger für den bereits geschlagenen Torwart, wenig später, als Küppers aus kurzer Distanz schoß, verhinderte eine Reflexbewegung des Lauterer Schlußmanns das l :2. Für den verletzten Beer sprang Nüssing ein, der quicklebendig wirkte, aber leider beim Abschluß einer schönen Kombination nicht konzentriert genug war, um den Siegestreffer zu erzielen. So trennte man sich schließlich mit 1:1 nach einem fairen Spiel, das der 1. FCN dem Spielverlauf nach eigentlich hätte gewinnen müssen.
Dr. Lobenhofer