15. Spieltag 1968 / 69 Sa., 16.11.1968

Bundesliga

1. FC Nürnberg - Werder Bremen

1:1 (1:1)

1. FC NÜRNBERG:

Rynio,

Leupold, Popp,

L. Müller, Wenauer, Theis,

Cebinac, Zaczyk, Beer, Küppers, Volkert

Trainer: Merkel

Wechsel: ---

Tore: 1:0 L. Müller (10.)

WERDER BREMEN:

Bernard,

Piontek, Höttges,

Schütz, Steinmann, Lorenz,

Görts, Ferner, Björnmose, Danielsen, Rupp

Trainer: Langer

Wechsel: ---

Tore: 1:1 Görts (39.)

-

Schiedsrichter: Ponacker

Zuschauer: 8.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 12 vom Sezember 1968

Besucher-Tief trotz Damentag!

Auch ein „Damentag" - Ehefrauen, Bräute und Freundinnen fußballbegeisterter Herren hatten, sofern sie sich ihren Partnern anschlossen, erstmals freien Eintritt - konnte den Club nicht vor einem absoluten „Besucher-Tief" bewahren. Nur 8000 Zuschauer verloren sich bei Schneetreiben im weiten Rund des Nürnberger Stadions und leider erlebten die Treuesten der Getreuen nach relativ gutem Beginn einen weiteren Leistungsabfall der sich seit Beginn des Spieljahres 1968/69 im Umbau befindlichen Clubelf.

Das von Max Merkel propagierte Ziel, aus der immerhin meisterlichen „Bauernkapelle" des Vorjahrs ein noch erfolgreicheres philharmonisches Orchester zu formen, scheint daher in weite Ferne gerückt. Und das, obwohl der als „Primgeiger" verpflichtete Hennes Küppers seine bislang beste Vorstellung gab. Doch nur zu deutlich wurde offenbar, daß es dem derzeitigen Cluborchester an Instrumentalisten gebricht, die für Paukenschläge sorgen können. Das heißt, der Club hat - von sonstigen Mängeln abgesehen - keine echten Sturmspitzen und keine Vollstrecker.

Kein Wunder, daß erneut der kaum genesene Außenläufer „Luggi" Müller zu Torehren kam, während die Clubstürmer leer ausgingen. Dabei war vor allem in der ersten halben Stunde, als Cebinac wiederholt mit gefährlichen Flankenbällen aufwartete, die Möglichkeit gegeben, die abwehrstarken Bremer mit mehr als nur einem Treffer in Rückstand zu bringen.

Aber es blieb bei dem bereits in der 10. Minute nach Vorarbeit von Küppers erzielten l :0. Der Ex-Münchener schloß ein gelungenes Solo mit einer exakten Flanke ab und L. Müller köpfte das Leder ins Netz.

Gleich darauf versiebte Volkert eine gute Chance. Das 2:0 schien zu fallen, als Küppers einen von „Cebi" maßgerecht servierten Ball mit dem Kopf in die untere Torecke lenken wollte, doch Bernard vermochte gerade noch zu klären.

Je mehr sich die erste Halbzeit ihrem Ende näherte, desto mehr verflachte das zunächst wohldurchdachte Clubspiel. Dennoch wären die Bremer wohl kaum zum 1:1 gekommen, wenn nicht Rynio einen Doppelfehler begangen hätte. Görts riskierte in der 38. Minute einen Alleingang. Wenauer war nicht im Bild, der Clubtorhüter verpaßte die Chance, herauszulaufen und ließ, als Görts die kurze Ecke anvisierte, den keineswegs scharfgeschossenen Ball über die Torlinie gleiten.

Nach der Pause spielte der Club konzeptionsloser denn je. Er stürmte mitunter zwar mit aller Macht, doch das reichte nicht aus, um die Bremer Abwehr-Recken in Verlegenheit zu bringen. Volkert und Beer gingen vollkommen unter, Küppers orientierte sieh zu sehr nach hinten, Zaczyk versuchte zuviel Aufgaben zu lösen, kurz, es klappte nichts mehr. Allerdings hatte der schwach amtierende Unparteiische dem Club gleich nach Wiederbeginn einen klaren Foulelfmeter versagt. Außerdem traf Volkert in der 66. Minute nur den Pfosten. Aber auch die Gäste verzeichneten einen Pfostenschuß und hatten, als Kupp frei vor Rynio auftauchte, sogar Gelegenheit, zwei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Aber der Bremer Linksaußen schoß zu unplaziert, so daß die Begegnung mit einem leistungsgerechten 1:1 endete.

A. W.

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