Nach einer zweiwöchigen Bundesligapause und nach dem mißglückten Gastspiel in Saarbrücken mußte der Club in Frankfurt antreten, wo er seit Einführung der Bundesliga kein Spiel mehr verloren hatte. In der Tat schien sich in der ersten Halbzeit diese Erfolgsserie fortzusetzen. Obwohl der Club keineswegs gut spielte, reichte seine Leistung dennoch aus, um eine überaus konfus wirkende Eintracht-Mannschaft klar zu beherrschen. Die Nürnberger Abwehr räumte kompromißlos auf, wobei Heinz Müller, mit reiner Deckungsaufgabe betraut, gut zu gefallen wußte. Wenauer war einmal mehr ein souveräner Libero, Hansen und Popp bildeten ein zuverlässiges Verteidigerpaar, während Zaczyk durch ein immenses Laufpensum bestach. Der Clubsturm kombinierte zeitweilig recht gefällig. Es wurden auch sichere Chancen herausgespielt, aber der krönende Abschluß fehlte. So bombte Strehl nach einem brillanten Solo knapp am Tor vorbei und Zaczyk traf mit einem Kernschuß nur den Pfosten. Bei Halbzeit pfiff das Publikum die Eintracht-Elf aus.
Nach der Pause war der Club zunächst deutlich überlegen und erspielte sich zwei klare Chancen, die aber von Strehl und Volkert leichtfertig vergeben wurden. Das rächte sich postwendend, als ein schlecht abgewehrter Ball Bechtold vor die Füße kam, der aus ca. 18 m mit einem Sonntagsschuß ins Dreieck Rynio keine Abwehrmöglichkeit ließ. Jetzt wurde der Club noch offensiver. Teilweise war die gesamte Eintracht-Mannschaft einschließlich der Clubfeldspieler in der Frankfurter Hälfte versammelt, aber kein Treffer gelang. Den Clubstürmern fehlte der letzte Biß. Das wurde auch nicht besser, als Nüssing für Strehl und Theis für Beer ins Spiel kamen. Ein Entlastungsangriff der Eintracht brachte dann durch Huberts durch einen knallharten Schuß aus kurzer Entfernung und spitzem Winkel das entscheidende 2:0. Das Spiel war damit entschieden. Ein umstrittener Elfmeter wurde von den Frankfurtern in der vorletzten Minute noch zum 3:0 verwandelt. An diesem Tage hätte der Club bei Normalform diese Eintracht unbedingt besiegen müssen. Wenn man aber mehrere todsichere Gelegenheiten vergibt, kann eben kein Bundesligaspiel gewonnen werden.
Dr. Lobenhofer