Der 27. Spieltag hätte zu einem großen Tag des Clubs werden können, wenn St. Peter und Fortuna mitgemacht hätten. Doch die Himmelsschleusen schlossen sich zu spät. Das ansonst so fußballfreudige Nürnberger Umland blieb zu Hause, und just als der Club alles tat, um mehr als nur einen Zähler zu ergattern, rettete der Pfosten für den bereits geschlagenen Bremer Schlußmann Bernard.
Dennoch sahen die 24 000 Besucher eine relativ gute Partie und eine Clubelf, die weitaus besser spielte als gegen Schalke und Stuttgart. Allerdings, noch fehlt dem Club nicht nur das Glück, sondern auch der Schwung der Vorrunde. Wäre er vorhanden gewesen, dann hätte selbst die starke Bremer Abwehr kapitulieren müssen. Aber die Niedersachsen sahen sich bei allem Eifer, den die Mannen um Heinz Strehl an den Tag legten, nur selten vor heikle Probleme gestellt. Sie deckten konsequent, und da seitens der Nürnberger das Spiel ohne Ball noch immer zu wünschen übrig ließ, blieb die Feldüberlegenheit des Clubs ohne Effekt. Zudem hatte der 1. FCN erst als Franz Brungs den sichtlich schwächer werdenden Starek ablöste, eine echte Sturmspitze.
Im übrigen verstanden es die Bremer immer wieder das Tempo zu drosseln und mit gefährlichen Gegenangriffen aufzuwarten. Doch die erste glasklare Chance hatte der Club. Cebinac vermochte sich in der 15. Minute gegen zwei Bremer durchzusetzen und seine Flanke von links wurde von Strehl aus kurzer Distanz neben das Tor geköpft. Bereits 60 Sekunden später tauchte Rupp vor Wabra auf, doch der Nürnberger Torhüter konnte den Schuß des Bremer Linksaußen mit dem Fuß abwehren.
In der 39. Minute stoppten Steinmann und Höttges gemeinsam einen Kopfball Ludwig Müllers auf der Torlinie. Dann schoß der wieselflinke Görts nach einem Steilpaß von Rupp aus spitzem Winkel am Clubtor vorbei. Kurz vor dem Halbzeitpfiff mußte sich Bernard gewaltig strecken, um einen Weitschuß des aufgerückten Clubverteidigers Popp unschädlich zu machen.
Nach Seitenwechsel waren zunächst die Gäste dem Führungstreffer nahe, doch der freigespielte Lorenz schoß am Ziel vorbei. Der Club versuchte daraufhin mit Gewalt das l :0 zu markieren. Allein, Volkert dribbelte nach wie vor zuviel, anstatt rechtzeitig abzuspielen, und Heinz Strehl fühlte sich als Mittelstürmer alles andere als wohl. Die Zuschauer sahen immer wieder auf die Ersatzbank, und endlich war es soweit. Franz Brungs lief sich warm, aber so sehr das Publikum seinen Einsatz wünschte, so wenig war es mit dem Abtreten Stareks einverstanden. Der Nürnberger Mannschaftskapitän Strehl war für viele Clubfreunde der schwächere.
Nun, Brungs belebte sofort das Clubspiel und in der 73. Minute hätte es um ein Haar geklappt. Brungs lenkte einen Schuß von Volkert, der das Ziel verfehlt hätte, im Spreizschritt an den Pfosten. Turbulente Szenen vor dem Gästetor folgten, aber Bernard war nicht zu schlagen. Der Club resignierte und in den Schlußminuten lag ein 0:1 eher im Bereich des Möglichen als ein Clubsieg.
A. W.