17. Spieltag 1965 / 66 Sa., 18.12.1965

Bundesliga

1. FC Nürnberg - 1. FC Köln

2:0 (0:0)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Hilpert, Popp;

Leupold, Wenauer, Reisch;

Allemann, Wild, Bast, Strehl, Volkert

Trainer: Csaknady

Karten: ---

Tore: 1:0 Volkert (46.), 2:0 Wild (55.)

1. FC KÖLN:

Schumacher;

Pott, Bonnen;

Löhr, Wilden, Sturm;

Thielen, Sörensen, Müller, Overath, Hornig

Trainer: Knöpfle

Karten: ---

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Schulenburg (Hamburg)

Zuschauer: 25.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 1 vom Januar 1966

Dieses Spiel begeisterte alle Zuschauer

Der Club hat das Spielen noch nicht verlernt! Im Gegenteil, rund 25 000 Zuschauer sahen einen 1. FCN, der nahezu neunzig Minuten lang hervorragenden Fußball demonstrierte. Und das, obwohl sein Gegner 1. FC Köln hieß! Möglich, daß die gleichfalls offen spielenden Kölner dem Club besonders liegen, doch an diesem Tag hätten die Nürnberger vermutlich auch härtesten Beton geknackt,

Dabei waren die Zaboaner keineswegs vom Glück begünstigt. Flachenecker, Ludwig Müller, Greif und Brungs waren verletzt oder erkrankt. Trainer Csaknady hatte daher alle Mühe, eine schlagkräftige Elf zu formieren, Doch das Aufgebot des Clubs spielte wie aus einem Guß. Es gab keinen schwachen Punkt, Roland Wabra war die Ruhe selbst. Hilpert und Popp ließen Hornig und Thielen nicht zur Entfaltung kommen. Nandl Wenauer bewies einmal mehr, daß er noch immer zu den besten deutschen Stoppern zählt. Horst Leupold und Steff Reisch bildeten ein ausgezeichnetes Außenläuferpaar. Alle, die da glaubten, Stefan Reisch hätte das Fußballspielen verlernt, mußten sich eines Besseren belehren lassen. Von ihm profitierte „Benjamin" Volkert ebenso viel wie von Heinz Strehl, der sich" gleichfalls glänzend mit dem jungen Clublinksaußen verstand. Im übrigen war Georg Volkert kaum zu halten. Er spielte sich erneut in die Herzen aller Zuschauer.

Auch Rudi Bast fügte sich gut in das Clubspiel ein. Tasso Wild leistete ein schier unglaubliches Arbeitspensum. Er verstärkte, wenn es notwendig wurde, die Abwehr, baute auf und schoß aus allen Lagen. Toni Allemann kam vor allem in der 2. Halbzeit immer besser zur Geltung. Schade, daß er manches Mal seine freistehenden Nebenleute übersah, Die Kölner, die aufgrund ihres 6:1-Erfolges über Bayern München mit viel Vorschußlorbeeren nach Nürnberg gekommen waren, blieben ihrem guten Ruf nichts schuldig. Doch sie wunden von einer noch besseren Elf besiegt. Schon bei Halbzeit hätte der Club klar in Führung liegen können, doch mehrmals machte der Kölner Schlußmann gute Chancen zunichte. Außerdem rettete in der 38. Minute Verteidiger Bonnen für seinen bereits geschlagenen Torhüter.

Die 2. Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Georg Volkert jagte nach einer turbulenten Szene im Gästestrafraum das Leder unhaltbar ins Netz. Die Kölner versuchten zu kontern, aber die Clubabwehr ließ sich nicht überraschen. Dann stürmte Toni Allemann dem Kölner Gehäuse entgegen. Das 2:0 schien zu fallen, aber erneut schlug Bonnen den Ball aus dem Tor. In der 55. Minute jedoch war es soweit. Tasso Wild vermochte eine feine Kombination erfolgreich abzuschließen.

Der Club stürmte weiterhin, aber auch die Kölner gaben sich noch nicht geschlagen. Dennoch waren die Nürnberger dem dritten Tor näher als die Gäste dem Anschlußtreffer. Das Spiel verlor bis zum Schlußpfiff nicht an Farbe. Als Schiedsrichter Schulenburg zum letzten Mal trillerte, bedauerten alle Zuschauer, daß diese großartige Partie schon zu Ende war.

Kein Zweifel, Nürnbergs Fußballfreunde hatten seit langem kein so gutes Spiel mehr gesehen.

A. W.

 

Tasso Wild krönte seine vorzügliche Leistung im Spiel gegen 1. FC Köln mit dem 2:0, das er hier erzielte. Mit Spreizschritt lenkte er den Ball an Torwart Schumacher vorbei ins Netz. Von links: Wilden (am Boden), Wild, Sturm, Schumacher, Bast, Strehl, Pott.

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