Alle Clubfreunde, die den 1. FCN in die Fuggerstadt begleitet hatten, erlebten zu ihrer Enttäuschung eine Neuauflage bzw. eine Fortsetzung der unbefriedigenden Partie gegen Kassel. Erneut suchte die Gegenpartei ihr Heil im Doppelstopper, erneut erwies sich der Schneeboden als Handicap für die Clubelf. Was hilft alles räsonieren und kritisieren, der Club ist nun einmal keine „Schneemannschaft". Seine Art Fußball zu spielen setzt andere Bodenverhältnisse voraus, und davon zu lassen, was längst in Fleisch und Blut übergegangen ist_, fiel noch jeder Zabo-Generation schwer.

Freilich, Chancen waren genug vorhanden, um trotz dieser Umstände beide Punkte zu kassieren. Doch kein Clubstürmer konnte sie verwerten und niemand vermochte daraus Kapital zu schlagen, daß Heinz Strehl einmal mehr doppelt bewacht wurde. Schade, daß keiner, der Halbstürmer des Clubs in der Lage war, eine wirksame zweite Spitze zu bilden. Mit diesem Rezept wurde schon manche Doppelstopper-Bastion zu Fall gebracht. Tasso Wild, mit jener Aufgabe betraut, schoß beispielsweise im Herbst 1961 Tore am laufenden Band. Aber ach, in Augsburg war tiefer Winter und außerdem stürmte vor zwei Jahren noch ein Maxl Morlock auf halbrechts.

Bereits nach 6 Minuten ging der BCA durch Fröhlich in Führung. Die gesamte Clubabwehr wird noch lange an diesen Treffer denken und künftig anders handeln. Der durchgebrochene Ex-Nürnberger Ammer wurde absichtlich gefoult. Nandl Wenauer und Kameraden warteten auf den Pfiff des Schiedsrichters. Doch Herr Reil aus Weiden wandte mit Recht die Vorteilsregel an, ließ weiterspielen und der mitgelaufene Fröhlich schoß ungehindert ein. Bis zur Pause hatten die Clubstürmer mehrmals gute Gelegenheiten auszugleichen. Eine ganz dicke Chance bot sich Tasso Wild, aber der Clubhalblinke traf nur die Außenkante des Pfostens. Drei Minuten nach Seitenwechsel wurde Engler im BCA-Strafraum regelwidrig gebremst. SR Reil verhängte einen indirekten Freistoß und der bis dahin kaum in Erscheinung getretene Haseneder feuerte nach Zuspiel von Wild einen wahren Meisterschuß ins Augsburger Gehäuse. Das Clubspiel lief von da ab bedeutend besser, aber es blieb beim 1:1.

In der Nürnberger Abwehr überzeugten Wenauer, Gettinger und Leupold, während im Clubsturm kein Spieler besonders in Erscheinung trat. Bester Augsburger war Torhüter Öitjendiers. Auch die beiden BCA-Verteidiger und Linksaußen Späth lieferten eine gute Partie.