Der Bieberer Berg wurde gestürmt, und wie! Was seit nahezu zwei Jahren keiner Mannschaft mehr gelang, vollbrachte der Club. Die Nürnberger spielten, daß allen Fußballfreunden das Herz im Leibe lachte. Freund und Feind zollten dem Sieger begeistert Beifall. Das Urteil sämtlicher Experten und Kritiker lautete: Die Leistung des Clubs war meisterhaft!
Dabei brannten die Offenbacher seit der l :6-Vorrundenschlappe auf Revanche. Der Auftakt war dementsprechend. Etwa zehn Minuten lang zogen die „Lederstädter" vom Leder, daß keiner der zahlreichen Nürnberger Schlachtenbummler an einen Clubsieg zu denken wagte. Aber der Club war mit der richtigen taktischen Einstellung aufs Spielfeld gekommen und ließ sich -nicht überrumpeln. Bobby Gettinger bewachte Wirbelwind Berti
Kraus, Tasso Wild spielte die Rolle des Feuerwehrmannes, war überall, wo es brannte und besaß die Kraft unablässig die Verbindung zum eigenen Sturm herzustellen.
Damit war die Offenbacher Offensive zum Scheitern verurteilt. Der Club übernahm das Kommando. Es hatte oft den Anschein, als ob sich mehr Nürnberger auf dem Spielfeld bewegen würden. Die Gastgeber wurden gehetzt und gejagt. Verwirrende Kombinationen setzten die Kickers-Deckung laufend unter Druck. Heinz Strehl und Stefan Reisch begannen zu zaubern und das gesamte Clubensemble machte mit. In der 23. Minute gab Wild einen Musterpaß zu Strehl. Heinz fackelte nicht lange und schoß kaltblütig ein. Beim zweiten Clubtreffer schaltete Heinz mit einem Flankenball die gesamte Offenbacher Abwehr aus. Kurt Dachlauer köpfte das Leder überlegt zurück und Wild hatte wenig Mühe, den Ball ins leere Tor zu schieben.
Zwei Minuten nach Seitenwechsel war die Partie endgültig entschieden. Kurt Haseneder setzte sich durch und spitzelte im Fallen die Kugel ins Netz. Die Kickers kamen zwar zwölf Minuten später durch Gast zum l :3. Aber ihr Aufbäumen half nichts, die Clubabwehr stand eisern. Nochmals mußte Roland Wabra hinter sich greifen, doch der Clubtorhüter war unfair behindert worden. Der Treffer wurde zu Recht annulliert.
Schließlich mußte Horst Leupold für Wabra auf der Torlinie retten, aber auch der Club hätte bei seinen Gegenangriffen mit etwas Glück weitere Tore erzielen können.
Strehl, Reisch, Wenauer, Gettinger und Wild ragten aus der großartigen Clubelf noch besonders hervor.
A. W.