Mit der Verpflichtung der brasilianischen Spitzenmannschaft FC Santos hatten wir einen guten Griff getan. Spielerisch wurden höchste Ansprüche erfüllt; finanziell allerdings hätte man ruhig mehr erwarten können, denn mit rund 20.000 Zuschauern war dieses Spiel nicht allzu stark besucht.
Santos traf am Sonntagmorgen (7. Juni) um l Uhr mit einem Charterflugzeug in Nürnberg ein. Die 29köpfige Expedition wurde von „Vergnügungschef" C. Rudolph und Pressewart Schäfer empfangen und während ihres Aufenthaltes auch betreut. Beiden fiel es nicht immer leicht, die Wünsche der „Stars" zu erfüllen. Rudolph und Schäfer halten alle Hände voll zu tun, vor allem als der techn. Leiter Lund in der Chartermaschine einen Umschlag mit DM 10.000 liegengelassen hatte und die Maschine bereits wieder in Richtung Basel abgehauen war.
Die größte Überredungskunst mußte schließlich noch aufgewendet werden, um die Santos-Leute zu bewegen, um 15 Uhr zu spielen. Sie wollten unter keinen Umständen so früh antreten. Sie versteiften sich auf 17 Uhr.
Nun zum Spiel selbst. Es begann 25 Minuten zu spät. Unsere Mannschaft startete ganz groß, kam blitzschnell ins Spiel und bereits in der 8. Minute knallte Ammer an den Pfosten. Zwei Minuten später verwertete der Herzogenauracher eine Vorlage von Glomb zum 1:0. 16. Min. Ausgleich durch Dorval, 22. Min. 1:2 durch Alfonso, 43. Min. 2:2 durch Max Morlock. Nach der Pause erzielte der auf den Rasen gekommene Schmid das 3:2. Erst ein zweifelhafter Handelfmeter brachte Santos den glücklichen 3:3-Ausgleich ein. Bei etwas Glück hätten wir auch gewinnen können.
Unsere Mannschaft spielte wie aus einem Guß. überragend Wenauer und Schober. Im Sturm gefielen Ammer, Glomb und auch Wild. Müller wurde zu wenig bedient. Santos mit den Wunderstürmern Pele, Pepe und Coutinho hatte sich jedenfalls einen glatten Sieg erhofft gehabt. Alles in allem: ein feines Spiel, das für unsere Mannschaft zu einem großartigen Erfolg wurde.
Franz Schäfer