Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nummer 5/6 vom Mai/Juni 1951

Nach Münster gingen wir nur deswegen nicht frohgemut, weil wir wieder ohne Baumann antreten mußten. Morlock war trotz aller Kuren immer noch nicht fit. Unmögliche Zufahrtswege, katastrophale Platzeingänge, ein noch schlechterer Spielplatzrasen wie im Zabo, da waren die äußern Vorzeichen. Sippel bekam eine zu seiner Eigenart im Gegensatz stehende taktische falsche Verhaltensregel. Er sollte dem weit hinten operierenden Mittelstürmer folgen, tat das padantisch und schuf damit ein Riesenloch in unserer Deckung, das unsere beiden Außenläufer nicht schließen konnten. Da auch Bergner und Mirsberger, sonst starke Säulen unserer Abwehr, in diesem Treffen nicht ihre konstante Form fanden, wankte hinten alles und so erklärten sich die 6 Tore. Die Verwundbarkeit der Münsterianer erwiesen die ersten und letzten Spielminuten. Wer hätte geglaubt, daß der krachende Lattenschuß Kallenborn's 3 Minuten vor Spielende den Verlust der Gruppenmeisterschaft bedeuten würde? Am Abend waren wir Gäste der Stadt, lernten ein sportfreudiges Stadtoberhaupt und eine den Ortsverein stark fördernde Stadtverwaltung kennen.
Karl Luzner