Regen, Regen, nasser Regen! Und dennoch schon über 12000 Zuschauer auf den Rängen, die sich ihre gute Laune nicht nehmen lassen. Beifall, als sich nun die 22 Akteure des Hauptkampfes* zeigen. Best, Höchst a. M., pfiff das Derby unter atemloser Spannung an.
Die gute Stimmung der Zuschauer, die bereits das erste Spiel* begeisterte, teilte sich anscheinend den Spielern mit, denn bereits der Beginn ließ vieler erhoffen. Mittlerweile hörte auch der Regen auf, und nur der glitschige Boden stellte große Anforderungen an die Spieler. Die Club-Fünferreihe kam gleich gut in Fahrt und überraschte durch präziese Schulangriffe. Ausgezeichnet war Schmidt, der seine Verletzung gut überstanden hat und Kund meisterhaft bediente. Auf der rechten Seite zeigte sich Gußner außerordentlich schnell und hatt lediglich durch ungenaues Abspiel Hornauers zu leiden. Bereits in der 6. Minute kam der 1. F.C.N. zum ersten und einzigen Tor des Spiels, als Kund nach einem flotten Flankenlauf scharf aufs Tor schoß, der Ball ebenso schwach von Wenz abgewehrt wurde, und damit dem unverwüstlichen jungen Mittelstürmer Friedel die Gelegenheit gab, blitzschnell einzusenden. Langanhaltender Beifall auf den Rängen. Fürths Läuferreihe und Verteidigung, in welcher Hagen und Leinberger durch besonders gute Einzelleistungen hervorragen, leistet aufopfernde schwere Abwehrarbeit und konnte, einigemale nur mit Glück, weitere Treffer verhindern. Frank Allan war wie gebannt, als er plötzlich vor Hauptmann Köhl stand und dabei die beste Chance vergab, die sich dem Kleeblattsturm bot.
Temperamentvoll wird der Kampf in der 2. Spielhälfte, als nach anfänglicher Überlegenheit des Klubs Fürth besser aufkam. Allerdings, der Sturm konnte sich nie recht finden. Gute Einzelleistungen von Leupold I und Full, wuchtige Flankenläufe des Linksaußen Wolf, aber wenig überzeugendes Zusammenspiel. Munkert, der lange, kräftige, blonde Verteidiger, war aber auch ein Bollwerk der Klubelf, der bis zur letzten Minute auf seinem Posten stand. Auch Popp, der nun bald Vierzigjährige, der noch des Klubs Aufstieb und Glanzzeit miterlebte, war ohne Tadel. Lärmen und Toben auf dem ganzen 2. Platz, als der Schiedsrichter zwei angebliche Abseits von Kund gab. Erneute Mißfallenskundgebungen, als der Leiter aus dem gleichen Grunde ein erzieltes Tor gegen Fürth nich gab. Dann zeigte der Stuhlfauth-Nachfolger verblüffend sicher Paraden; seine Ruhe imponierte den Zuschauern und sicherlich auch den Fürther Stürmern, die einigemale geradezu verlegen allein vor ihm standen und hundertprozentige Gelegenheiten ausließen. Mit scharfen und harten Spiel endet das 107. Treffen der beiden Rivalen. Der Klub siegte knapp mit 1:0 und hat diesen Ausgang auf Grund seiner besseren Stürmerleistungen wohlverdient.
B. S.
* Anmerkung von Cluberer69: Es gab schon ein Vorspiel am Zabo, nämlich VFR Fürth - Schweinfurt 05 (0:1)